„Man sagt, Zeit heilt alle Wunden“

„Ich habe spät geheiratet. Ich war 29, mein Mann 39. Ein Jahr später bekamen wir einen Sohn und wir gaben ihm den Namen Irakli. Iraklis Geburt war für mich eine Tragödie, denn nach der Operation platzte mein Traum von weiteren Kindern, ich konnte keine mehr bekommen. Ich hätte mir fünf Kinder gewünscht. Nach der Geburt meines Sohnes war ich sehr emotional und habe alles ganz anders wahrgenommen, die Natur, die Menschen, die ganze Welt. Damals begann ich, Gedichte zu schreiben. Oft stehe ich in der Nacht auf und schreibe Gedichte über mein Kind, über die Liebe, die Freundschaft, die Liebe zur Heimat, und über den Schmerz. Ich habe zwei Brüder, ich war die einzige Tochter für meine Mutter. Meine Brüder leben beide mit ihrer eigenen Familie, und meine Mutter blieb alleine in unserem Dorf zurück. Sie bekam eine unheilbare Krankheit. Aus der Ferne konnte ich ihr überhaupt nichts helfen und ich litt sehr darunter. Gleichzeitig versuchte ich, meinen Schmerz nicht zu zeigen. Aber am Ende hatte ich ihr nicht helfen können, und sie starb. Man sagt, Zeit heilt alle Wunden. Nach diesem Verlust musste sehr viel Zeit vergehen, mein Sohn wuchs auf, und heute bin ich glücklich, zusammen mit meinem Mann und meinem Sohn. Für mich bedeuten die beiden alles.“

Dieses Portrait hat der 19jährige Zaal Arqania für uns verfasst.