Austauschwoche am Gymnasium Oberaargau

In Zusammenarbeit mit der georgischen NGO JCEC und mit Unterstützung des Deutschen Volkshochschulverbands DVV International und der Vereinigung der Freunde Georgiens haben wir im Jahr 2015 einen Schüleraustasch in der Schweiz organisiert. Im Juni/Juli 2015 verbrachten zehn Jugendliche aus Georgien eine gemeinsame Woche mit 22 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Oberaargau. Geleitet wurde die Woche von den Englischlehrern Dani Kämpfer und Sue Andrist. Die georgischen Gäste waren bei den Familien ihrer Mitschüler/innen untergebracht und verbrachten auch die Freizeit mit ihnen.

“Ich werde meine Gastfamilie nie vergessen, denn jede Minute, die ich mit ihr verbracht habe, war super. Diese Austauschwoche war eine tolle Chance Neues zu lernen, neue Freunde zu gewinnen und das Englisch der georgischen Schüler zu verbessern.“ Gia Miqava, 17 Jahre

Bereits einige Wochen vor ihrer Ankunft in der Schweiz hatten die georgischen Jugendlichen ihren Gastgeschwistern einen Brief mit Foto geschickt, wo sie sich vorstellten und aus ihrem Alltag berichteten. Dasselbe hatten inzwischen die Schweizer Jugendlichen gemacht. Die Briefe sorgten bei ihnen für Erstaunen und Erheiterung: regelmässig um 6 Uhr morgens aufstehen, Traumberuf Lehrerin, eine ganze Familie von Vegetariern – in Georgien sind das alles eher Ausnahmeerscheinungen. Wurden die Jugendlichen aus Georgien gefragt, wovor sie sich am meisten fürchteten vor ihrer allersten Auslandsreise, betrafen die Antworten nicht etwa das Fliegen oder die Schengen-Grenzkontrolle, sicherlich nicht das Heimweh nach den Eltern, und auch nicht allfällige Sprachschwierigkeiten – nein, eigentlich alle zehn fragten sich vor allem: Wird mich meine Gastschwester, mein Gastbruder mögen?

Diese Furcht war aber ganz und gar unbegründet. Aus der einen Woche sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten. Die Teilnehmerin Mary etwa erzählte uns im Mai 2016, dass sie mit ihrer Gastschwester Olivia jeden Tag Kontakt habe und mindestens einmal die Woche per Skype auch mit den Gasteltern.

“Meine lieben Schweizer Klassenkameraden, ich kann sagen, dass ich wunderbare Freunde in euch gefunden habe und ich möchte euch sagen, dass ihr immer in meinem Herzen bleibt als fröhliche, aufrichtige, liebevolle und umgängliche Menschen. Ich wünschte, ich könnte länger bei euch bleiben. Meine liebste Gastfamilie, seit ich euch getroffen habe, fühle ich, dass ich eine zweite Familie habe, fern von meiner Heimat aber nah an meinem Herzen. Bei euch fühlte ich mich wie in meinem eigenen Zuhause. Das war euer Verdienst. Ich träume davon, euch wiederzusehen und nochmals zu umarmen.“ Mary Gogilava, 16 Jahre

Wir hoffen, dass im kommenden Jahr die Schweizer Jugendlichen einen Besuch in Georgien machen werden und das Land ihrer Gäste kennen lernen.

Die BernerZeitung BZ hat über die Austauschwoche berichtet: BernerZeitung vom 04.07.2015