Schulbus für die Deutsch-Sommerschule am GDH

Das Georgisch-Deutsche Haus (GDH) in Zugdidi führt jeden Sommer eine einmonatige Deutsch-Sommerschule durch, mit Unterstützung des Goethe Instituts Tbilisi. Die Sommerschule bietet einen vielfältigen Unterricht mit Sprach- und Länderkunde, aber dazwischen immer wieder aufgelockert mit Spiel, Sport und Ausflügen.

Die Teilnahmegebühren für die Deutsch-Sommerschule sind vergleichsweise erschwinglich, so dass auch Kinder aus weniger privilegierten Familien teilnehmen können. Eine Besonderheit ist zudem, dass auch Kinder aus den russisch besetzten Gebieten in Abchasien teilnehmen können. Ihnen wird die Teilnahmegebühr ganz erlassen, wenn die Familien das Schulgeld nicht aufbringen können.

Für die SchülerInnen aus Jvari und den umliegenden Dörfern gibt es dennoch eine weitere grosse Hürde: der lange Weg in die Stadt. Jvari liegt gut 30 km von Zugdidi entfernt. Zwar verkehren Kleinbusse von Jvari nach Zugdidi, aber nur zu unregelmässigen Zeiten, und viele der umliegenden Dörfer haben gar keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Zudem ist Zugdidi für Kinder bzw. für Fussgänger allgemein verkehrstechnisch gesehen recht gefährlich. So wollten die wenigsten Eltern ihre Kinder an der Sommerschule teilnehmen lassen, obwohl diese sehr motiviert gewesen wären. So fanden wir einen Chauffeur, der ein genug grosses Auto besitzt und sich bereit erklärte, während des ganzen Monats die Kinder zur Sommerschule hin- und abends wieder nach Hause zurückzufahren.

Mit dieser einfachen Massnahme konnten wir gleich mehrfach etwas erreichen: erstens konnten die Kinder in den langen Sommerschulferien (2.5 Monate) ihre Freizeit sinnvoll verbringen, ihre Deutschkenntnisse verbessern, Spass am Lernen haben, neue Freundschaften schliessen – und der Chauffeur hatte während eines Monats ein (bescheidenes) Auskommen. Hier zeigt sich wieder, dass in Georgien mit sehr wenig finanziellen Mitteln viel erreicht werden kann